WORT AN DIE GEMEINDE

Liebe Gemeinde,

in jedem Jahr gibt es in unseren christlichen Kirchen eine Jahreslosung, die von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen vier Jahre im Voraus ausgewählt wird. Die Jahreslosung kann so etwas wie ein Wegweiser für unser Verhalten und Handeln sein. Für das Jahr 2024 heißt sie: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“.
Die Liebe ist ein gutes Leitmotiv, mit dem wir durch das Leben gehen können. Der Bibelvers steht im 1. Brief des Paulus an die Korinther. Ganz am Ende seines Briefes fasst Paulus noch einmal das Wichtigste zusammen. Unter anderem schreibt er das: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“.
Zuvor wird in all den Kapiteln des Briefes deutlich, dass es in Korinth überhaupt nicht harmonisch zuging. Über viele Fragen des Lebens und des Glaubens war man tief zerstritten. Und es würde nicht einfach sein, wieder zueinander zu finden. Da ist es gut, wenn man alles unter diesem positiven Vorzeichen tut, auf der Grundlage der Liebe.
Paulus widmet diesem Thema darum ein ganzes Kapitel seines Briefes. Zunächst stellt er fest, wie wichtig es ist, dass alles in der Liebe geschieht. Ohne sie wäre alles andere nichts.
Nach Paulus hängt also alles von diesem Leitmotiv ab. Nur wenn wir die Liebe haben, wird unser Leben, unser Tun und Lassen gelingen.
Doch woher kommt die Liebe? Nach Paulus ist sie eine Gabe Gottes. In Jesus Christus können wir teilhaben an der Macht der Liebe Gottes. An Jesus können wir ja auch sehen, worin diese Liebe Gottes besteht: Wie er sich bedingungslos den Menschen zugewendet hat, wie er sich hingegeben hat für alle, die seine Liebe brauchen, wie er sogar Leid und Tod auf sich genommen hat um der Liebe willen. Insofern ist sein Kreuz für uns auch ein Zeichen der Liebe Gottes. Noch im größten Leid, in der Gewalt der Menschen, noch im Tod hält Gott an seiner Liebe zu uns fest.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Unter dieser Losung zu leben, ist möglich. Denn Gott hat uns in Jesus Christus seine Liebe geschenkt. Danach können wir unser Leben ausrichten und unseren Alltag gestalten.
Und das kann zum Beispiel so aussehen: dem Anderen wirklich zuhören, fair streiten, nicht immer nur an sich denken, das Gute sehen, den Mitmenschen ernst nehmen und ihm mit Achtung begegnen.
Wir sollten alles dafür tun, dass unser Zusammenleben nicht durch Hass zerfällt und uns um Versöhnung bemühen, damit jeder Mensch sein Auskommen hat.
Paulus schreibt, was alles in der Liebe möglich ist: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ Darum: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“.

Pfarrerin Maria Ramsch

Mobirise

© Copyright 2023 Ev.-Luth. Kirchspiel am Löbauer Wasser
Impressum     Datenschutz

Drag & Drop Website Builder